Wildberger Wissen: Ehemalige Stadttore

Wildberg hatte einst 7 Stadttore, die den Zugang zur Stadt regelten. Einzig der Arrrestturm ist als Stadttorturm bis heute erhalten.

Die Stadttore und ihre ehemalige Position:

Oberes Tor
Regelte den Zugang zur Oberstadt. Position: In der Marktstraße zwischen heutiger Apotheke und Gasthof Bären. Am Beginn der Marktstraße ist noch der Graben des ehemaligen Zugangs zur Oberstadt zu entdecken. Dort war die Mauerwehr besonders stark, was noch am Turmstumpf und dem nächstgelegenen Steinhaus (umgebaut und zum Bären gehörig) zu sehen ist. Bis zum Abbruch 1822 stand am oberen Tor auch der sogenannte "Kriminalturm" (Gefängsnisturm), welcher der gerichtlichen Untersuchung diente.

Tor im Arrestturm
Der Arrestturm ist der einzige erhaltene Torturm der Stadtmauer an der heutigen Talstraße neben der Grundschule. Nach dem Abbruch des Krinminalturms am oberen Tor wurde er bis nach dem zweiten Weltkrieg als Ortsarrest-Gefängnis genutzt, daher auch der Name "Arrestturm".

Unteres Tor
Die ehemalige Position des unteren Tors war an der "Unteren Torbrücke" - der heutigen Hirschbrücke. Es bestand aus einem Doppeltor in der Stadtmauer, durch das man aus Richtung Calw/Norden in den Ort gelangte. Mauer und Türme in der Unterstadt fielen zu Beginn des 19. Jahrhunderts Abrissarbeiten der Stadtbefestigung zum Opfer. Das äußere untere Tor wurde 1821 und das innere Tor 1829 abgebrochen.

Badtörle
Das Badtörle ist das kleinste Tor der ehemals 7 Stadttoren und machte das Nagoldufer zugänglich. Es ist noch heute zwischen Talststraße und der Nagold etwa 100 Meter flußaufwärts der Hirschbrücke am sogenannten "Judenbad" zu finden. Hier befindet sich auch das einzig erhaltene Stück Stadtmauer mit Wehrgang.

Gaistor
Das Gaistor war der normale Zugang zur Unterstadt aus östlicher Richtung. Das Stadtor befand sich in der heutigen Talstraße, etwa auf Höhe des Getränkehandels Kern, wo noch die Reste der ehemaligen Stadtmauer zu sehen sind, die von der Nagold kommend Richtung Oberstadt verlief. Der Gaistorturm wurde 1822 abgebrochen.

Spießtor
Bei der Unteren Mühle in der Talstraße, unterhalb des Alten- und Pflegeheims führt die Altstadtgasse "Am Spießtor" noch heute in die Wildberger Oberstadt. Etwa 10-20 Meter unterhalb des Spießbrunnens ist an der einstigen Position des 1822 abgebrochenen Spießtores noch der Rest der Stadtmauer an den beiden Gebäuden an der Gasse zu sehen.

Hasentor (Nagolder Tor)
Über die Klosterbrücke und das dortige Hasentor gelangte man früher aus Richtung Nagold bzw. dem Kloster nach Wildberg in die Mühlenvorstadt. Dort ging es vorbei an der Mittleren und Unteren Mühle durch das Spießtor oder Gaistor in die Stadt. Es wurde zusammen mit dem dortigen Torhaus 1828 von der Stadt an den Klosterschäfer Bauer verkauft. 1841 wurde es abgerissen, da es baufällig war und ein Verkehrshindernis bildete.